„Mit Gärgülle setzen wir hier einen Volldünger ein, der aufgrund vieler positiver Eigenschaften für den Pflanzenbau sehr praxistauglich ist und von den Landwirten immer mehr geschätzt und nachgefragt wird“, sagt Thomas Schnyder mit Überzeugung. Der Ackerbauer, Schweinezüchter und –mäster und nicht zuletzt leidenschaftliche Biogasanlagenbetreiber spricht aus Erfahrung wenn er die positiven Eigenschaften der Vergärungsprodukte beschreibt.
Es fange schon bei der problemlosen Ausbringung an. Die Fliessfähigkeit der Gärgülle sei viel besser als jene der herkömmlichen Hofdünger. Ausserdem finde praktisch keine Entmischung statt. Der hohe Ammoniumgehalt sorgt für eine verbesserte Pflanzenverfügbarkeit der Nährstoffe und wirkt sich daher positiv auf seine Erträge aus. Darüber hinaus bringt Gärgülle sämtliche Eigenschaften von organischen Düngern mit, welche die Bodenfruchtbarkeit erhöhen. „Besonders herausheben lässt im Gegensatz zur unvergorenen Gülle, der höhere Gehalt an Kohlenstoffverbindungen, mit einer deutlich besseren Abbaufestigkeit. Dies führt dazu, dass der Restkohlenstoff aus der Gärgülle nicht allzu schnell umgesetzt wird und somit länger auf die Böden einwirken kann“, bemerkt Schnyder. „Dies wertet die Gärgülle in Bezug auf ihre Humuswirkung auf. Von Flüssigdünger im Allgemeinen kann man jedoch nicht erwarten, dass durch die alleinige Anwendung Humusgehalte substantiell erhöht werden. Dafür sind die Gehalte an organischen Substanzen schlicht zu tief.“
Die langfristig positiven Auswirkungen der Gärgülle auf die Böden lassen sich auf dem Papier beweisen. So lässt Thomas Schnyder alle fünf Jahre Bodenanalysen durchführen, welche seine Böden auf Humus- und Nährstoffgehalte überprüft. Der Humusgehalt konnte über Jahrzehnte stets in einem zufriedenstellenden Bereich gehalten werden. Dieser Umstand ist sehr bemerkenswert, denn der Betrieb von Schnyder ist seit den Siebzigerjahren auf Ackerbau ausgerichtet und seitdem wurden kaum feste organischen Dünger, wie Mist, eingesetzt. Dies wären grundsätzlich eher humuszehrende Voraussetzungen, welche mit Vergärungsprodukten nachweislich entgegengewirkt werden konnten. Die Böden weisen darüber hinaus sehr gute Anreicherungen mit Phosphor, Kalium und Magnesium auf. „Die hohen P- und K-Werte haben aber nicht viel mit der BGA zu tun, sondern viel eher mit dem Umstand, dass auf unserem Betrieb über eine lange Zeit Schweinehaltung betrieben wird“, fügt Schnyder an.
Thomas Schnyder stellt fest, dass die Betriebe in seiner Umgebung, die Wirkung der Gärgülle mehr und mehr zu schätzen wissen. So hat er mittlerweile auch viele tierlose Betriebe unter seinen Abnehmern sowie vermehrt Bio-Betriebe, welche besonders die hygienisierenden Eigenschaften des Gärprozesses schätzen, welche der Unkrautproblematik eminent entgegenwirken. Die Nachfrage steige, was Gärgülle heute zu einem äusserst gefragten Dünger mache, welcher dann besonders im Frühjahr immer knapper werde. „Das könnte in naher Zukunft den Wert von Vergärungsprodukten enorm steigern“, so Schnyder.